Future
Berlin – 15. April 2019
Durch das wachsende Verkehrsaufkommen hat auch die Schadstoffmenge in der Luft deutscher Großstädte deutlich zugenommen. Diese Schadstoffe verschmutzen nicht nur den Stadtraum, sondern belasten vor allem die Gesundheit der Menschen. Im Schatten öffentlichkeitswirksamer Themen wie Maut, Fahrverbot oder Fahrzeugumrüstung arbeitet die Bauindustrie an Innovationen zur Verbesserung der Luftqualität.
Neben verkehrspolitischen Maßnahmen wie Tempolimits und Verbotszonen können auch infrastrukturelle Baumaßnahmen zur Schadstoffreduktion beitragen. So forschen die Bauindustrieunternehmen beispielsweise an Lärmschutzsystemen mit Moos-Feinstaubpanels, die durch Aufnahme von Feinstaub nachweislich die Luftqualität verbessern. Der innovative Betonzusatz „Photoment“ sorgt dafür, dass die Oberflächen von Straßen und Plätze nicht nur sich selbst, sondern auch die Stadtluft reinigen. „Beton gehört zu den ältesten und vielseitigsten Baustoffen überhaupt – seit über 2.000 Jahren wird er eingesetzt und erfüllt dabei immer neue Aufgaben, weil seine Einsatzmöglichkeiten ständig erweitert werden“, erläutert Werner Krohm, Betontechnologe und Erfinder von Photoment. „Mit Photoment können große versiegelte Flächen in den Städten zusätzliche Funktionen wie die Reinigung der Luft von Schadstoffen übernehmen – eine Innovation, die die Lebensqualität insbesondere in verkehrsbelasteten Ballungsgebieten zukünftig verbessern kann.“ Der Baustoff ist ein Produkt der Zusammenarbeit von Steag Power Minerals und Kronos, einem der führenden Hersteller von Titandioxid. Bislang wurde der „Photoment“-Belag in Stuttgart, Laupheim und Bottrop verbaut. Da bis zu 46 Prozent des Stadtraums deutscher Großstädte bebaut, asphaltiert oder betoniert sind, könnten „Photoment“ in Zukunft einen großen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten.
So funktionieren die Super-Steine
Saubere Luft
Unter Lichteinwirkung wird auf einer Photoment-Oberfläche eine Reaktion ausgelöst, durch die bis zu 12 Prozent der giftigen Stickoxide (NOx) aus der Luft in ungiftiges Nitrat (NO3-) umgewandelt werden.
Die Menge des anfallenden Nitrates ist so gering, dass sie nicht umwelt- oder gesundheitsschädlich ist. Es wird einfach mit dem Regen ins Grundwasser gespült.
Saubere Straßen
Das in der Photoment-Oberfläche enthaltene Titandioxid bildet unter Einwirkung von Licht eine „superhydrophile“ Oberfläche. Tau- und Regenwasser sammeln sich dadurch nicht als Tropfen, sondern breiten sich auf der Oberfläche aus.
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